Rico Scagliola / Michael Meier
Hypnôse
  • Dates
    6 November 2010 - 31 December 2010
  • Opening reception
    Friday, 5 November 2010, 6:00 pm - 8:00 pm
  • Artists
    Rico Scagliola / Michael Meier
Press Release

Setting up your life today primarily involves pictures: the garnishing of your own personality, the goals you are aiming at for the future, the secret wishes you want to fulfill and the arrangement of how your new garden furniture should harmonise with the freshly put in pond. These all depend on pictures, on the style with which we want to affirm our presence in this world. The picture is not IN the room anymore, the picture IS the room. Not any symbol or something that is referring to reality. Nothing which you contemplate from a distance, but a second world which equates with our reality that grew together with our vision of life and our wishes.

For us, this changed perception of pictures has become central during our collaboration in the work about teenagers „Kidz 3000“. It‘s an archive of thousands of pictures and films which we have produced in the last two and a half years. The technical possibilities to present yourself have never been more able, the platforms of self-presentation bigger, the media literacy higher than today. Today‘s 13 to 20 year old are actually the first generation who have been socialised with these possibilities since childhood and have a more intimate relation to pictures than ever.

The assimiliation to the pictorial language of the illustrated person and popcultural influences is decisive for our work. Our artistic apporach is not the one of a distanced authorship. The personal images and world of images in which the portrayed people move are integrated in our view as a fix element. Even we ourselves are included as models: we work on prevalent forms of self-expression in videos and self-portraits, as for instance in the video „Eroticum“. In this we use our bodies as a surface of erotic self-expression in HD-quality.

Thus, a storage of visual set-pieces has been developed with which we set up the coming exhibition in the gallery Nicolas Krupp. Film projections and digital photo prints mix with installation-based elements. The picture becomes a setup element of awareness and the social environment of the human. At the same time it becomes a place of representation and retreat.

English translation by Mary Grace Marcial

Wer sich heute in seinem Leben einrichtet tut dies vor allem mit Bildern, das Ausstaffieren der eigenen Persönlichkeit, die Ziele die man sich in seine Zukunft setzt, die geheimen Wünsche, die man sich erfüllen will und die Art wie die neuen Gartenmöbel mit dem frisch angelegten Teich harmonieren soll. All das ist von Bildern abhängig, vom Style mit dem wir unsere Anwesenheit auf der Welt versichern wollen. Das Bild ist nicht mehr im Raum, das Bild ist der Raum. Nicht irgendein Symbol oder etwas auf die Wirklichkeit verweisendes, das man aus der Distanz betrachtet und das sich uns erst erschliessen muss, sondern eine unserer Realität gleichgestellte zweite Welt, die mit unseren Lebensentwürfen und Wünschen verwachsen ist.

Zentral wurde diese veränderte Bildwahrnehmung in unserer Zusammenarbeit vor allem während der Arbeit über Jugendliche „Kidz 3000“, ein Bildarchiv aus tausenden Fotos und Filmen welches in den letzten zweieinhalb Jahren entstand. Nie waren die technischen Mög-lichkeiten um sich selbst zu inszenieren geeigneter, die Plattformen zur Selbstpräsentation grösser, die Medienkompetenz höher als heute. Die 13- 20jährigen von heute sind überhaupt die erste Generation, die mit diesen Möglichkeiten seit Kindheit sozialisiert sind und so ein innigeres Verhältnis zu Bildern haben als je zuvor.

Die Assimilation an die Bildsprache der Abgebildeten und an popkulturelle Einflüsse ist für uns entscheidend. Unser künstlerisches Vorgehen ist nicht das einer distanzierenden Autoren-schaft. Die persönlichen Bildvorstellungen und die Bildwelt, in welcher sich die Porträtierten bewegen sind als fester Bestandteil in unsere Sicht integriert. Auch wir selbst werden als Modelle miteinbezogen, in Videos und Selbstporträts arbeiten wir an uns gängige Formen der Selbstdarstellung ab, wie im Beispiel des Videos „Eroticum“, in welchem wir unsere Körper in HD-Qualität als Oberfläche zur erotischen Selbstdarstellung nutzen.

So entsteht ein Lager aus visuellen Versatzstücken, mit denen wir auch die kommende Ausstellung in der Galerie Nicolas Krupp einrichten. Filmprojektionen und digitale Fotoprints mischen sich mit installativen Elementen. Das Bild wird zum Einrichtungselement des Bewusstseins und des Lebensumfelds der Menschen, gleichzeitig Repräsentations- und Rückzugsort.

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